Die Tage werden wieder kürzer und der Herbst steht vor der Tür. In den letzten Monaten war der Holzbalkon mit schönen Balkonmöbeln aus Holz und herrlich gedeihenden Balkonpflanzen zum absoluten Lieblingsplatz geworden. Bei der Pflege der Pflanzen auf dem Balkon war so mancher „grüner Daumen“ in Sachen Balkongestaltung erfolgreich. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, die ganze Pracht winterfest zu machen. Außerdem gibt es noch einige Tipps und Tricks zur Vermehrung der Balkonpflanzen.
Die Pflege der Pflanzen auf dem Holzbalkon und auf der Terrasse hatte jede Menge Spaß gemacht: Zu manchem neuen Balkonmöbel aus der Schreinerei waren geräumige Blumenkästen für das Balkongeländer angeschafft worden. Dazu wurden die Kästen auf dem Holzbalkon mit nahrhafter Qualitätserde gefüllt, die ganz ohne Torf auskommt. Denn für den Torfabbau werden Moore vernichtet, die wertvoller Lebensraum sind für viele bedrohte Pflanzen und Tiere.
Ab Mai sorgten neue Pflanzen für die bunte Vielfalt – bei diesem oder jenem Holzbalkon deutlich inspiriert von den Ideen der allerneusten Balkontrends. Dabei waren allerdings immer noch Mittagsblumen, Pelargonien, Knollenbegonien, Kakteen und Co. die bevorzugten Klassiker. Weil es glücklicherweise bei der Balkonpflege nicht jedermanns Sache ist, die mehrjährigen Pflanzen einfach zu entsorgen, wandern sie zur Überwinterung vom Holzbalkon in ein geschütztes Winterquartier – aber nicht jeder Besitzer eines schön bepflanzen Balkons aus Holz hat dafür auch ausreichend Platz.
Die clevere Lösung
Hat man kein Überwinterungsquartier, ist das Bewurzeln von Stecklingen die clevere Lösung. Gleichzeitig kann man sich von unhandlich gewordenen Altpflanzen trennen – sie können auf dem Balkonanbau bleiben, bis ihnen der Frost ein natürliches Ende bereitet.
Der ausgehende Sommer ist beste Zeit zum Schneiden von Stecklingen: Man nimmt Triebe und Triebspitzen guter Mutterpflanzen – bei krautigen Pflanzen erfolgt der Schnitt im frischen Trieb oder als Abriss junger Seitentriebe vom Stamm. Holzige Stecklinge schneidet man vom ausgereiften Stängel aus dem Holz der kräftigen Mutterpflanze. Die Stecklinge sollen halbschattig und luftig in sandiger Blumenerde stehen – der Fachhandel bietet auch spezielles Stecklingssubstrat an. Zeigt sich im Lauf der Zeit ein Neutrieb, sind die Stecklinge für den Balkon tatsächlich angewachsen.
Wer sich neue Pflanzen aus dem Samentütchen heranziehen will, richtet sich nach den aufgedruckten Anleitungen. Nach dem gesunden Auskeimen werden sich die ersten kleinen Laubblätter entfalten. Das ist der genau richtige Zeitpunkt, die Pflänzchen in kleinere Töpfchen zu vereinzeln.
Kräftig geworden sind sie die neuen, schönen Pflanzen für den Balkonanbau. Die kleinen Zöglinge stammen aus eigener Hand – und da kommt noch mehr Spaß auf bei der Umsetzung frischer Ideen zur Gestaltung des Holzbalkons für die kommende Saison.
Gut überwintern
Mit dem Spätherbst und dem Winter zieht eine ruhige Jahreszeit ein, die voller Romantik und schöner Festtage ist. Zu Weihnachten werden stimmungsvolle Lichter das Balkongeländer zieren, mancher Christbaum erstrahlt auf dem Balkon und sogar die Schreinerei – Arbeitsstätte geschäftiger Schreiner, Bauschreiner und Möbelschreiner – profitiert von der besonderen, kreativen Atmosphäre. Sie inspiriert die Fachleute vielmehr zu neuen Ideen zum Thema Balkonbau, Balkonsystem und Anbaubalkon.
Balkonbesitzer sind dann damit beschäftigt, ihre mehrjährigen Lieblingspflanzen gut über den frostigen Winter bringen zu können. Dabei ist das Einstellen in einen kühlen, aber hellen Raum die einfachste Lösung. Das kann die Veranda, ein Treppenhaus oder ein heller Kellerraum sein. Die Temperaturen sollten zwischen vier und sechs Grad liegen. Ist lediglich ein Keller mit verhältnismäßig kleinem Fenster vorhanden, überwintern dort wenigsten Pelargonien mäßig erfolgreich. Gegen die zahlreichen unerwünschten Triebe müssen sie im Frühjahr dann radikal zurückgeschnitten werden.
Deshalb wäre zu überlegen, ob vor das kleine Kellerfenster nicht besser ein Topf mit Stecklingen gestellt wird, mit denen im Frühjahr die Balkonkästen aus Holz neu bepflanzt werden können. Vielleicht blühen sie etwas später als die Gewächshausangebote der Gärtnereien.
Aber man kennt die Herkunft und die Sorte und wer weiß, ob es die im kommenden Jahr gibt – und was geht schon über die eigene Anzucht?